Dienstag, 9. April 2013

Nara, Kobe

Gestern hatte ich nicht wirklich Lust, etwas zu schreiben, deswegen hier ein Doppelpost, die Tage waren auch eher entspannt, verglichen mit den Vorherigen.

Im Super-Hotel haben wir einfach noch eine Nacht dazugebucht, weil uns empfohlen wurde, uns in nahegelegene Nara zu begeben, die frühere Hauptstadt des feudalen Japans (ca. 8. Jhrd.). Das gestaltete sich auch nicht ganz so einfach. Bei blendendem Sonnenschein und 25°C fuhren wir mit dem Zug durch die Berge, mal fernab von dem üblichen Stadtwald, um nach Nara zu kommen. Hier war die Konzentration von westlichen Touristen schon deutlich höher, obwohl rein touristisch gar nicht so viel Kommerz zugegen war wie man denken mag. In Nara befinden sich die ältesten erhaltenen Holzgebäude der Welt, sowie die zweithöchste Pagode Japans, fünfstöckig, über 50 Meter. Wir haben uns hauptsächlich um den Tempelpark, in dem sich das Museum des Nationalschatzes befindet, bewegt. In diesem Museum wurde sehr schön die Verschmelzung von buddhistischer Lehre und der des Shinto deutlich, z.B. standen vor der großen Buddha-Statue in einem Tempel japanische Wächterstatuen mit typischen Dämonenfratzen, die den Buddha schützten. In dem Museum konnte man leider keine Fotos machen, darin befand sich unter anderem die Statue des "Buddha der tausend Arme" aus dem 12. Jahrhundert, die über fünf Meter hoch und eine beeindruckende Erscheinung war. Beeindruckend auch, dass viele Holzstatuen aus dem 8. Jahrhundert entweder so gut restauriert, oder so gut konserviert werden konnten.

In Nara war vor allem witzig, dass eine bestimmte Gattung von Hirschen die Tempelanlagen und auch die Innenstadt bevölkerte. Anscheinend dürfen sie überall herumlaufen und werden auch fleißig von den Touristen gefüttert, was die Tiere auch dazu verleitet, ab und zu mal bei einem Kleinkind am Eis zu lecken. Teilweise bewegte sich eine Schar von sieben oder acht Tieren hinter jemandem mit Futter her und ließ sich entführen.

Für den Tag danach hatten wir eigentlich als Notlösung ein Hotel in Kobe gebucht, das direkt am Hafen liegt, allerdings ein Raucherzimmer. Es stellte sich heraus, dass wir auch ein Nichtraucherzimmer ohne Aufpreis erhalten konnten, also war hier auch alles genial. Geiler Sonnenschein mal wieder, ein Vier-Sterne-Hotel am zweitgrößten Hafen Japans für unter Vierzig Euro (!), weil das anscheinend fast leer ist (scheint eine Art Anlaufhotel für Kreuzfahrtschiffe zu sein, hier befindet sich auch eine Art Gateway aufs Meer hinaus).

Kobe hat leider eine traurige Berühmtheit erlangt, da fast die gesamte Stadt 1995 durch ein Erdbeben zerstört wurde. Die japanische Regierung hat sich aber nicht lumpen lassen und mit dem neuen Kobe eine architektonische Schönheit geschaffen, mit neuen, teils europäisch angehauchten, wahnsinnig erdbeben-sicheren Gebäuden. Die Stadt hat auch ein Museum eingerichtet, in dem man die Auswirkungen des Bebens und die Anstrengungen des Wiederaufbaus ansehen kann.

Da wir in Kobe relativ spät einchecken konnten, haben wir erstmal nichts anderes gemacht, als in Kobe Koberind zu essen. Das war zwar ziemlich teuer (ca. 75 Euro) aber es hat sich echt gelohnt. Ich glaube man bekommt nirgendwo so zartes und wahnsinnig schmackhaftes Fleisch zu essen, es ist nicht ohne Grund das beste Fleisch der Welt. Wir hatten sogar einen eigenen Koch zugeteilt bekommen, der uns das Fleisch zubereitet hat und uns eine Anleitung gab, wie man es am besten isst, mit welchen Zutaten und Beilagen es am besten schmeckt. Das war echt eine geniale Erfahrung.

Am Hafen hatten wir nochmal Gelegenheit, von Kobe ein paar schöne Nachtaufnahmen zu fertigen. Gerade an den Pieren, wo sich noch eine Art Vergnügungspark mit einem erleuchteten Riesenrad befindet, kann man besonders schöne Fotos machen. Morgen wollen wir die Kawasaki-Wold und das Kobe Maritime Museum besichtigen. In Kobe gibt es auch ein "Chinatown", was wir und ebenfalls anschauen wollen.


2 Kommentare:

  1. Hey Dude, cool das du nen Blog machst! Ist ja echt cool, was ihr so alles erlebt, da reis(s)t ihr ja ganz schön was ab in den zwei Wochen... Warum hast du denn den Blog nicht ins FB gepostet?

    Grüße
    Peter

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  2. Ich hatte Mum gesagt, dass sie das mal an alle weitergeben soll, die es interessieren könnte >_>

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