Gestern waren wir den ganzen Tag mit Yuki und Nick unterwegs. Die beiden hatten schon einen Plan, was wir alles machen wollten. Das Wetter war ein wenig regnerisch, aber im Laufe des Tages sollte es zumindest aufhören zu regnen. In Kyoto gibt es jede Menge Tempel, die glücklicherweise auch mit Bahnhöfen verbunden sind, sodass man nicht allzu weit laufen muss. Leider hab ich vergessen, wie genau die Tempelanlage hieß, aber die, die wir besuchten, war riesig! Den ganzen Berghang zog sie sich hinauf, ein großer Schrein, dann wieder lange, von orangenen Toren überdachte (so viele Tore) Wege, und dann wieder Schreine für verschiedene Geister und Götter aus dem Reich des Shinto, die mitten in einer Art Urwald lagen. Unten hatten wir sogar das Glück, Zeugen einer rituellen Teezermonie nach Shinto-Art werden zu können. Wahnsinn, wie dicht die Vegetation an Berghang war. Oben konnten wir noch voll erblühte Kirschbäume sehen. Yuki und Nick waren schon einige Male da, deswegen kannten sie kleinere Alternativrouten, wo wir auch den besten Ausblick über Kyoto genießen konnten.
Den Berg wieder hinuntergekraxelt, gab es am Bahnhof erstmal Soba-Nudeln. Lecker. Danach sind wir zu einer berühmteren Anlage gefahren, aber diesmal mit dem Bus, folglich mussten wir auch länger bis zur Anlage laufen. Witzig an den Bussen ist, dass man das Ticket erst beim Hinausgehen löst, das heißt, wenn man seine Tageskarte im Bus verliert, muss man vorne einen Einzelfahrschein lösen.
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Die zweite Anlage, Kiyomitsu, war touristisch wohl ein wenig relevanter, denn der Weg dorthin führte durch eine Ladenstraße, in denen alle möglichen Dinge angeboten wurden. Eine regionale Spezialität in Kyoto scheint eine Art roher Pfannkuchen zu sein, in dem eine Art Fruchtfüllung verschiedenster Natur. Davon konnte man in fast jedem Laden unzählige Sorten probieren, und sich quasi satt essen. Diese Tempelanlage hatte auch buddhistische Schreine, die sehr schön konstruiert und farbenfroh waren, Zusammen mit den blühenden Bäumen ergab das eine klasse Stimmung. Wir hatten sogar das Glück, an einer Weihung verschiedener kleiner Schreine durch drei Shinto-Priester zu werden. Der erste hatte eine Art Staubwedel aus Papier, mit dem er dreimal vor dem Schrein hin- und herschwenkte. Der zweite Streute mit einem Teezweig Reis vor dem Schrein auf den Boden, und der dritte Priester, eine Priesterin sogar, hatte einen mit Glöckchen besetzten Stab in der Hand, mit dem sie vor dem Schrein rasselte. Sehr interessant. Überhaupt, überall religiöse Symbole und eine besondere Art der Symbiose von Buddhismus und Shintoismus, die irgendwie harmonieren.
Als wir später durch Kyoto liefen, sahen wir eine kleine Demonstration von einer nationalistischen rechten Partei, die in der Stadt irgendetwas skandierten und ein gewaltiges Polizeiaufgebot hinter sich herschleppten. Witzig, dass es sowas nicht nur in Deutschland gibt.
Abend aßen wir noch in einem gemütlichen Restaurant mit Getränkeflatrate, wo ich mal Acerola-Wein probiert habe (lecker.) Wir aßen dort alle möglichen verschiedenen Sachen, Hähnchenspieße, Salat, Eiernigiri, Tintenfisch und noch mehr. Montag müssen die beiden wieder arbeiten, deswegen trennten wir uns gegen zehn Uhr abends an Osaka Station.
Das Wochenende in Osaka war echt klasse! An dieser Stelle nochmal Danke an die die beiden!
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